Atacama Wüste – 4 Dinge, die du wissen musst

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Hier in der Atacama Wüste gibt es Jahrzehntelang kein Regen, sie ist eine der trockensten Landschaften der Erde. Sie ist mit ihren 105.000 km² Fläche mehr als doppelt so groß wie die Schweiz.

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In meinem Beitrag Salar de Uyuni – Durch die größte Salzwüste der Welt habe ich schon einmal von diesem Gebiet berichtet. Die Atacama Wüste liegt gleich neben der Salar de Uyuni, in südwestlicher Richtung.

Was für Abenteuer kannst du in der Atacama selbst erleben? Hier habe ich wertvolle Insidertipps für dich zusammengestellt.

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Die Atacama Wüste erstreckt sich 1200 Kilometern entlang der Pazifikküste Südamerikas. Sie wird in drei Zonen aufgeteilt: die Küstenkordillere, das Zwischental und das Andenmassiv.

1. – Sei zur richtigen Zeit am richtigen Ort!

Du kannst die Atacama Wüste das runde Jahr über besuchen. Die beste Reisezeit ist allerdings Oktober bis Mai. In diesen Monaten wird es nachts nicht so kalt. So ist es angenehmer zu reisen und du wirst auch mehr Tiere sehen. Die Wüste ist sehr hoch gelegen, teilweise über 4000 Hm. In diesen Höhen wird es, besonders in den Monaten Juli und August, sehr kalt (bis zu -20 °C). Einige Lagunen gefrieren sogar in dieser Zeit. Tiere wie die Flamingos sind in dieser Zeit nicht zu sehen.

Wer allerdings besonders wegen der Geysire kommt, sollte gerade in dieser kühleren Zeit kommen. Bei kälteren Außentemperaturen ist die aufsteigende warme Luft der Geysire am deutlichsten zu sehen.

Wusstest du schon?

Die Geysire von El Tatio musst du morgens besichtigen. Denn kaum ist die Sonne über den Anden aufgegangen, verschwinden die gigantischen Dampfsäulen in Minutenschnelle.

TIPPS
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2. Sieben Top Ausflüge in die Wüste

Top Ausflugsziel 1: Valle de la Luna

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Für  2000 Peso pro Person kommst du ins Valle de la Luna. Dieser Landstrich gehört zum Naturschutzgebiet „Los Flamencos“.  Es liegt ca. 12 km von San Pedro entfernt. Dieses Tal ist eines der trockensten Gebiete der Welt. Es gibt dort Stellen an denen es seit 100 Jahren nicht mehr geregnet hat. Die Landschaft erinnert an Aufnahmen der Mondoberfläche. Daher auch der spanische Name „Valle de la Luna“ (Tal des Mondes).

Wusstest du schon?

Ursprünglich soll das Tal ein See gewesen sein. Durch Erdbeben wurde der Boden hochgedrückt. Durch die Erosion über Jahrmillionen entstanden abstrakte Figuren und gigantische Sanddünen.

Besonders beliebt ist die höchste Düne bei Sonnenuntergang. Zu dieser Tageszeit taucht die rote Abendsonne die Sandkristalle in warme Farben. Von dort oben hast du einen Ausblick auf viele Berge der Wüste, unter anderem den Lincancabur.

Besonders schön soll das Schauspiel an Vollmond sein. Es ist allerdings verboten dort zu nächtigen. Leider wirst du dir, nach dem Aufstieg auf die Düne, diesen romantischen Ort mit vielen Touristen teilen müssen.

El-Tatio-Geysire

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Die Geysire von El Tatio bilden das höchstgelegene Geysirfeld der Welt. Es liegt auf 4300 Hm. Hier findest Du 40 Geysire, 60 heiße Quellen und mehr als 70 Fumarolen.

Wusstest du schon?

Als „Fumarole“ wird eine Stelle im Boden bezeichnet, aus der in vulkanisch aktiven Gebieten Wasserdampf oder vulkanische Gase austreten.

Wie oben schon erwähnt sieht man dieses Spektakel am besten früh morgens. Zu dieser Uhrzeit bilden sich teilweise bis zu 20 Meter hohe Dampfwolken. Nach 9.00 Uhr lässt die Kraft der Dampfkessel nach und der Wind nimmt die Dampfsäulen weg.

Das Wasser ist kochend heiß und der Boden um die Geysire ist brüchig. Deshalb ist hier sehr wichtig: Halte genügend Sicherheitsabstand zu den Geysiren! Vor Sonnenaufgang ist es sehr kalt. Danach kannst du wahrscheinlich ein Kleidungsstück nach dem anderen ablegen. Sollte dir noch immer kalt sein, kannst du in Thermalwasser in einem Naturpool baden gehen. Das Wasser hat eine Temperatur von ca. 38 °C.

Die Touren sind meist Tagesausflüge, die gegen 4 Uhr morgens in San Pedro starten. Die Übernachtungsmöglichkeiten für eine Tour zu den Geysiren, entsprechen ungefähr denen, die ich in meiner Tour über die „Salar de Uyuni“ beschrieben habe.

Nationalreservat Los Flamencos

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Im Osten des Salzsees „Salar de Atacama“  beginnt das Naturschutzgebiet „Los Flamencos“. Es hat eine Fläche von 70.000 Hektar. Ein Teil des Gebietes liegt auf über 4.572 Hm. Im Reservat befinden sich noch drei andere Salzseen: „de Pujsa“, „Tara“ und „Aguas Calientes“.

Hier finden Tierliebhaber viele außergewöhnliche Tierarten. Insgesamt gehören zu den dort lebenden Tieren 112 verschiedene Vogel-, Reptilien-, Amphibien- und Säugetierarten. Zu ihnen gehören Chinchillas, Füchse, Alpakas, Kondore und Ñandus.

Das Reservat wurde nach den drei dort lebenden Arten von Flamingos benannt. Die Andenflamingos, Chileflamingos und James-Flamingos. Sie alle lieben den hohen Salz- und Mineraliengehalt der Laguna Chaxa.

Laguna Cejar

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Nicht nur im Toten Meer kannst du im Wasser liegen und Zeitung lesen. Auch die Laguna Cejar bietet dieses außergewöhnliche Erlebnis. Das Wasser hat einen Salzgehalt von mehr als 40 %.

Wusstest du schon?

Hoch salzhaltiges Wasser hat eine höhere Dichte, das Wasser ist schwerer. So kann es den menschlichen Körper besser tragen. In der Laguna Cejar beträgt der Salzgehalt das 10-fache der Ozeane.

Allerdings ist die Badetemperatur nichts für Warmduscher… (10 °C). Der „Schwebe-Effekt“ ist aber einen Sprung in das kühle Nass wert! Auch das Panorama ist einmalig. Die türkisfarbene Lagune mit der Wüste im Hintergrund, ist ein spezielles Fotomotiv.

Sandboarding im Valle de la Muerte

Eine Freizeitbeschäftigung für ausdauernde Sportler: Sandboarding. Im „Valle de la Muerte“ kommen Border auf ihre Kosten. Der Name „Valle de la Muerte“ („Tal des Todes“) passt gut zu der engen Schlucht mit den zerklüfteten Wänden, die in warmen Farben leuchten.

Wusstest du schon?

Zum Sandboarden benötigst du keine spezielle Kleidung. Es reicht ein ausrangiertes Snowboard und am besten ein Helm. Es gibt auch spezielle Sandboards. Wer sein Board auf der Unterseite einwachst, erhöht die Gleitfähigkeit und den Spaßfaktor. Profis seifen ihr Sandboard zusätzlich mit einer Mischung aus Spülmittel und Mineralwasser ein.

Zuerst einmal heißt es: Aufstieg! Die Dünen immer wieder hinaufzustapfen erfordert einiges an Ausdauer. Aber all das ist schnell vergessen, wenn dir beim Abfahren der Wind um die Ohren pfeift. Nicht zu vergessen ist auch das idyllische Panorama, in dem du dich bewegst, und die fantastische Aussicht!

Zwillingslagunen im Altiplano

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Das Altiplano ist eine Hochebene ohne Abfluss. Es hat eine Fläche von 170.000 km².  Das Wasser sammelt sich beispielsweise in der Laguna Miscanti. Diese liegt auf 4140 Hm, am Fuß des Vulkan Miscanti (5622 Hm). Wasser aus dieser Lagune versickert zur Laguna Miñiques.

Die Zwillingslagunen Meniques und Miscanti sind auch Teil des Nationalpars „Los Flamencos“. Hier fasziniert ganz besonders die spektakuläre Aussicht auf die farbigen Seen und die Berge im Hintergrund. Hier kannst du wilde Vikunjas beobachten. Sie gehören wie die Lamas zur Familie der Kamele. Am Ufer der Lagunen können auch Flamingos und die seltene Entenart Tagua Cornuda beobachtet werden.

Autos müssen in einigem Abstand geparkt werden. Es ist nur zu Fuß möglich bis an die Lagune zu kommen. Außerdem musst du immer auf den Wegen bleiben. Eintritt: 4000 Peso pro Person.

Monjes de la Pacana

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Wie vergessene Zeugen einer anderen Zeit stehen auf 4600 Metern Höhe die „Monjes de la Pacana“ („Mönche des Pecans“). Es sind Überreste von früheren Vulkanen. Ein idealer Ort für Fotografen. Auch hier solltest du auf deiner Reise durch die Atacama Wüste einen Abstecher machen.

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3. Auf eigene Faust? Darauf musst du achten!

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Für einen Aufenthalt in einer Höhe von über 2500 Metern gelten folgende Regeln:

  • Trinke ausreichend, auch wenn du wegen der Kälte keinen Durst hast.
  • Schütze dich vor der Sonne mit Sonnencreme und einer Kopfbedeckung.
  • Bewege dich nicht übermäßig schnell und vermeide Überanstrengung.
  • Atme kontrolliert und möglichst immer durch die Nase.

4. Hintergrundinfo: Das macht die Atacama zur Wüste

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Warum ist die Atacama Wüste so trocken? Die Atacama liegt im Regenschatten der Anden. In Küstennähe entsteht regelmäßig der Humboldtstrom, eine kalte Meeresströmung. Durch diese Strömung herrscht in der Atacama das runde Jahr ein kühles Klima. Dadurch ist die Wüste auch oft in Nebel gehüllt.

Allerdings verhindert die Strömung die Entstehung von Regenwolken. Durch „El Niño“ bleibt allerdings in Abständen von ca. 10 Jahren der Humboldtstrom aus. Dann kommt es zu starken Regenfällen. In solchen Jahren blüht die Atacama pink! Wenn du die Möglichkeit hast zu diesem Zeitpunkt dort zu sein, wirst du mit einem einzigartigen Anblick belohnt.

Wusstest du schon?

„El Niño“ ist ein Klimaphänomen, durch das sich Meeresströmungen und Winde verändern. Die Bezeichnung ist spanisch und bedeutet „das Kind“. Es bezieht sich auf das Erscheinen zur Weihnachtszeit.

An einigen Wetterstationen in der Atacama Wüste, ist noch nie ein Tropfen Regen gefallen. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sind sehr hoch. Tagsüber um die 30 °C  und nachts fällt das Barometer auf –15 °C.

Samuel und Anja: Autoren von Berginstinct
Hi! Wir sind Anja & Samuel, die Gesichter hinter BERGINSTINCT. Wir lieben Berg- und Hüttentouren, internationale Reisen, sinnvolle Ausrüstung und alles, was mit der Natur zu tun hat. Mehr erfahren…

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